Jahr

2019

Land

Norwegen, Tønsberg

Segment

Gesundheitswesen

Entwickler

Helse Sør-Øst RHF

Architekt

Link Arkitekter

Generalunternehmer

Skanska

Elektroplaner & Ingenieur

Multiconsult

Elektroinstallateur

Bravida AS

Im Vestfold-Krankenhaus in Tønsberg wird Licht nun wie geplant zur Linderung psychiatrischer Störungen eingesetzt.

Human Centric Lighting
Um dies zu erreichen, wird das HCL - Human Centric Lightning System verwendet. HCL ist so programmiert, dass es tagsüber Licht mit einer hohen Farbtemperatur ("kaltes" Licht mit Blautönen), abends ein dunkleres Licht mit niedriger Farbtemperatur ("warmes" Licht mit geringerem Blauanteil) liefert . Das gedimmte, warme Licht bereitet den Körper auf den Abend vor und regt die Produktion des Schlafhormons Melatonin an, während das kaltweiße Licht die Wachheit und Aktivität anregt. Die Leuchten werden automatisch gesteuert, erklärt Anders Bru, Konzept-Manager für HCL bei Glamox.


Lichtmenge und Zusammensetzung variieren somit im Tagesverlauf. Abwechslung ist auch ein Stichwort für die unterschiedlichen Räumlichkeiten: Flure brauchen eine zusätzliche Beleuchtung, Sofaecken und Co. erhalten weniger Licht , dafür jedoch ein wärmeres Licht.


"Wir haben Zonen geschaffen, die wohnlich sind. Neben warmem Licht werden auch die Wände und Decken in warmen Farben gestrichen, dies mindert den Charakter der Institution", erklärt Kari Hornmoen.


Wichtige Außenbereiche
Auch im Außenbereich ist der Einsatz von Licht geplant. Den Patienten stehen drei Außenbereiche, auch „Sinnesgärten“ genannt, zur Verfügung. Sie sind - um Patienten vor Verletzungen zu bewahren - eingezäunt und gut gesichert. Gleichzeitig wurde viel getan, um genau diesen geschlossenen Eindruck zu dämpfen.


"Wir haben eng mit Landschaftsarchitekten zusammengearbeitet, um das zu schaffen, was wir "einen Innenraum im Freien" nennen. Mit Vegetation und Licht haben wir auf sonst kargen Flächen eine einladende Umgebung geschaffen. Und dann ist es sehr schön zu hören, wie ein Nutzer diese Außenräume als „in den Himmel kommend“ charakterisiert", sagt Lichtdesigner Hornmoen.

Integriert
Um zu verhindern, dass Patienten sich selbst verletzen, werden alle Leuchten in Decken oder Wände eingebaut. An mehreren Stellen werden sogenannte „Wallwasher“ eingesetzt, also Licht, das über eine Wand reflektiert wird. Die Methode gibt ein besseres Raumgefühl.

Psychiatrische Patienten haben oft einen langen Aufenthalt in einer Einrichtung, daher ist es besonders wichtig, dass das physische Umfeld zu einem guten Behandlungsumfeld beiträgt. Anders Bru von Glamox erlebt, dass Licht heute ein wichtigerer Faktor ist als früher. "Wir sehen ein wachsendes Verständnis für die Bedeutung von Licht, d.h. für die nicht-visuelle Wirkung von Licht", sagt Bru. Lichtdesignerin Kari Hornmoen stimmt zu: "Der Wissens- und Forschungsbedarf in diesem Bereich ist groß. Die zunehmende Aufmerksamkeit ist sowohl für Patienten als auch für den Menschen im Allgemeinen spannend. Und für uns Lichtplaner natürlich auch!"